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Apotheke am Mühlentor Grimmen

Heilpflanzenlexikon

Buchweizen

Buchweizen, © Simon Groewe/Shutterstock.com
© Simon Groewe/Shutterstock.com

Anders als der Name vermuten lässt, zählt Buchweizen nicht zu den Getreidearten, sondern zu den Knöterichgewächsen. In seiner Bedeutung als Nahrungspflanze stand der Buchweizen dem Getreide jedoch in nichts nach: Vom 15. bis 18. Jahrhundert zählte er zu den wichtigsten Lebensmitteln der einfachen Bevölkerung. Aus seinen Körnern bereiteten die Bauern Grütze und Mehl zu – nahrhafte Speisen, denn die Buchweizengerichte enthielten viel Stärke, Protein und Mineralstoffe. Über die folgenden Jahrhunderte fast in Vergessenheit geraten, gewann der Buchweizen in jüngster Vergangenheit wieder ernährungsphysiologische Bedeutung. Denn im Gegensatz zu Getreide enthält er kein Gluten. Er eignet sich deshalb hervorragend als Getreideersatz für Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie).

Als Heilpflanze machte sich der Buchweizen erst spät einen Namen: In den 70er-Jahren wiesen Forscher nach, dass Buchweizen reich an Rutin (Rutosid) ist: Seine Blätter enthalten bis zu 8 % dieses sekundären Pflanzenstoffs aus der Gruppe der Flavonoide. Studien zufolge hilft Rutin bei Venenschwäche, indem es die Durchblutung in den kleinen Gefäßen (Venolen und Kapillaren) verbessert. Zudem reduziert Rutin die Brüchigkeit der Kapillaren, sodass weniger Flüssigkeit aus dem Gefäß in das umgebende Gewebe austritt. Diese gefäßabdichtende Wirkung beugt Schwellungen durch Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) vor.
Medizinisch verwendet wird vor allem Buchweizen-Tee. Außerdem findet sich Buchweizenextrakt in einigen Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlichen Fertigpräparaten. Auch in der Homöopathie kommt Buchweizen zum Einsatz. Die Wirksamkeit für homöopathische Anwendungen ist allerdings wissenschaftlich nicht belegt.

Wissenschaftlicher Name: Fagopyrum esculentum.

Charakteristik

Der Buchweizen stammt ursprünglich aus Zentralasien, wird heute jedoch weltweit als Kulturpflanze angebaut. Vermutlich brachten die Mongolen die Pflanze im 14. Jahrhundert nach Europa. Die einjährige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 60 cm. Ihre Stängel sind rötlich und verzweigt. Ein charakteristisches Merkmal des Buchweizens sind seine spitzen, pfeilförmigen Blätter. Von Juli bis Oktober bildet er weiß- bis rosafarbene Blüten. Aus diesen entwickeln sich kastanienbraune Nussfrüchte von circa 5–6 cm Länge. Die Ähnlichkeit dieser Nussfrüchte mit Bucheckern sowie seine Verwendung als Getreideersatz verhalfen dem Buchweizen zu seinen Namen.
Medizinisch eingesetzt werden die zur Blütezeit geernteten und getrockneten Blätter und Blüten sowie die frischen oberirdischen Pflanzenteile.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei Venenschwäche (Stufen I und II), Durchblutungsstörungen in den kleinen Blutgefäßen, venösen Stauungen und Krampfadern, zur Vorbeugung von Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
Homöopathie: bei Venenschwäche, Krampfadern, Frostbeulen und Hauterkrankungen mit Juckreiz

Dosierung

Tee: ca. 1,5–2 g (1/2 Teelöffel) zerkleinerte Droge mit 200 ml heißem Wasser übergießen, 10–15 Minuten ziehen lassen, abseihen, 2-mal täglich eine Tasse trinken
Homöopathie: bei akuten Beschwerden 5 Tropfen oder 1 Tablette oder 10 Globuli oder 1 Messerspitze Verreibung alle 30–60 Minuten, bei chronischen Beschwerden 5 Tropfen oder 1 Tablette oder 10 Globuli oder 1 Messerspitze Verreibung ein- bis dreimal täglich
Fertigarzneimittel: in apothekenpflichtigen Phytotherapeutika und Arznei-Tees enthalten; Dosierung nach Beipackzettel bzw. Gebrauchsinformation

Risiken und Nebenwirkungen

Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Quelle:

  • Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm
  • Ulrike Weber-Fina: Phyto-Steckbrief Buchweizen. In: PTA heute, Nr. 12, Juni 2016, S. 94–95.

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    Dadurch konnten wir die Vertraulichkeit der Beratung noch weiter verbessern.
    Unser Ziel ist es, unsere Kunden bestmöglich zu beraten. Darum bilden wir uns regelmäßig fort.