Apotheke am Mühlentor Grimmen
Heilpflanzenlexikon
Fieberklee
Erste Erwähnungen findet der Fieberklee in den Kräuterbüchern des Mittelalters. Er wird als Mittel gegen hitzige Geschwüre und Schmerzen beschrieben. Kneipp verwendete das Fieberkleekraut gegen Leberleiden, Blähungen und Magenschwäche. Die im Fieberklee reichlich enthaltenen Bitterstoffe sollen die Freisetzung von Speichel, Galle und Magensaft fördern und dadurch die Verdauung unterstützen. Eine leichte keimreduzierende Wirkung scheint wahrscheinlich.
Wissenschaftlicher Name: Menyanthes trifoliata.
Charakteristik
Der Fieberklee ist in Europa, Amerika und Asien heimisch. Er erreicht eine Größe von 15 bis 30 cm. Es handelt sich um eine mehrjährige Wasserpflanze, deren Blätter auf langen fleischigen Stielen sitzen. Die Blätter sind 3-zählig und etwa 5 cm lang. Von Mai bis Juni ist die Blütezeit des Fieberklees. Dann zeigen sich weiße bis rotweiße Blüten an einem blattlosen Blütenschaft. Die Frucht ist eine eiförmige Kapsel.
Medizinisch verwendet wird das getrocknete Kraut der Pflanze (Menyanthidis folium). Charakteristisch ist der bittere Geschmack des Krauts, welcher der Pflanze ihren Namen gab.
Fieberklee ist in Fertigarzneimitteln aus der Gruppe der Cholagoga (gallentreibende Arzneimittel) und Geriatrika (den Körper und Geist stimulierende Arzneimittel für ältere Menschen) enthalten.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: als Bittermittel zur Förderung der Magensaftsekretion, als Tee bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl
Chinesische Medizin: bei Schlaflosigkeit, Atemnot, Magen- und Darmschwäche, Milzstörungen, Kopfschmerzen, Ausbleiben der Regelblutung, Ohrenschmerzen, Gelbsucht, Ödemen, Gicht
Sonstiges: Fieberklee oder sein Extrakt wird zur Herstellung alkoholischer Getränke verwendet, etwa in Kräuterschnäpsen
Dosierung
Tagesdosis: 1,5–3 g Droge
Teezubereitung: 0,5–1 g fein zerschnittene Droge mit Wasser übergießen oder mit kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen, 5–10 Minuten ziehen lassen, durch ein Sieb abgießen, vor jeder Mahlzeit eine halbe Tasse ungesüßt trinken
1 Teelöffel entspricht etwa 0,9 g Droge
Risiken und Nebenwirkungen
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Bei Überdosierung kann die Droge magenreizend wirken. Erbrechen und Durchfälle sind möglich.
Bei bereits bestehendem Durchfall oder Darmentzündungen sollte von der Anwendung abgesehen werden.
Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm
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